6 Gründe für Energiemanagement im Mittelstand

    Warum sich Energiemanagement im Mittelstand auszahlt

    Industrie- und Gewerbebetriebe haben in Deutschland einen Anteil von gut 40% am gesamten Energieverbrauch des Landes. Sigmar Gabriel bezeichnet die Energieeffizienz im industriellen Mittelstand als den „schlafenden Riese der Energiewende“. Mehr als 90% der verarbeitenden Betriebe in Deutschland machen den industriellen Mittelstand aus. In unserem Blogbeitrag möchten wir Ihnen 6 Gründe nennen, warum Energiemanagement im industriellen Mittelstand wichtig ist und welche Potenziale sich damit aufdecken lassen.

    Ein Energiemanagemensystem ermöglicht die systematische Erfassung aller Verbräuche innerhalb eines Unternehmens. Auf der Grundlage der erfassten Daten ergibt sich die Möglichkeit einer tiefgehenderen Analyse des Stromverbrauches. Dadurch lassen sich je nach System Fragen nach dem Stromverbrauch pro Werkstück oder aber der Entstehung einer Lastspitze analysieren. Durch neue ausgereifte Analysealgorithmen wird es zukünftig auch möglich sein, Stillstände durch frühzeitige Erkennung von Fehlern oder Verschleiß zu minimieren. Die Analyse von Abweichungen in den Energiedaten bietet die Grundlage frühzeitig mögliche Ausfälle von Maschinen durch Defekte oder Verschleiß zu erkennen. Doch warum sollte sich ein mittelständisches Unternehmen ein Energiemanagementsystem zulegen.

    en_Screenshot-Sankey-Diagramm_1400x630
    1 Mithilfe eines Sankey Diagramms können Energieflüsse innerhalb des Betriebs in Echtzeit visualisiert werden.

    1. Einsparung von Kosten

    Die neue Transparenz durch die erfassten Daten bietet die Möglichkeit unerkannte Verbraucher zu erkennen. Die Erfahrung bei unseren Kunden zeigt, dass die typischen Einsparpotenziale in verringerten Trafoverlusten, unbemerkten Standbylasten und vermeidbaren Lastspitzen liegen. So liegt das typische Einsparpotenzial an Energiekosten nach Einführung eines Energiemanagementsystems bei 5%-20%. Das niedrigere Kostenniveau erhöht somit auch die Wettbewerbsfähigkeit eines Industrieunternehmens.

    2. Erhöhung der Produktivität

    Per Definition steigt die Produktivität in der Produktion, wenn die Ausbringungsmenge im Verhältnis zur Einsatzmenge steigt. Die Folge ist, dass bei gleichbleibenden Ressourceneinsatz mehr produziert wird. Ein Energiemanagementsystem bietet die Möglichkeit die Menge an Energie, die in die Produktion fließt zu messen und somit Schwachstellen, die zu unnötigen Mehrverbräuchen führen aufzudecken. Unsere Erfahrungen im Mittelstand zeigen folgende typische Schwachstellen, die einer effizienten Produktion im Wege stehen:

    • Über den Bedarf hinausgehende Anlagen und Betriebszeiten
    • Fehlendes Controlling der Energiekosten
    • Nicht erkannter Wartungsbedarf

    3. Einsparung von Ressourcen

    Die Einsparung von Ressourcen ist eine der direkten Folgen eines verringerten und effizienteren Energieverbrauches. Dies schlägt sich nicht nur auf der Stromrechnung des Unternehmens nieder, sondern kommt auch der Umwelt zugute.

    4. Erleichterung des Energieaudits durch kontinuierliches Energiemanagement

    Im Rahmen der beschlossenen Energiewende gewinnen Energieaudits bei Unternehmen für den Gesetzgeber an Bedeutung. Auch wenn kleine und mittelständische Unternehmen von der Pflicht ein Energieaudit durchzuführen ausgeschlossen sind, stellt das Energieaudit die Voraussetzung für steuerliche Vorteile dar. Ein vorhandenes Energiemanagemensystem vereinfacht die Durchführung von Energieaudits deutlich. Das Energieaudit sieht eine Erfassung der Energiedaten als Vorbereitung für die Vor-Ort-Begehung durch den Energieauditor vor. Durch die Implementierung eines Energiemenagementsystems liegen die relevanten Daten für das Audit bereits vor und können dem Auditor unkompliziert zur Verfügung gestellt werden.

    5. Fehlersuche bei kritischen Betriebszuständen

    Mit Hilfe eines Energiemanagementsystems lassen sich Betriebszustände über den erfassten Leistungsbezug überwachen. Wenn es notwendig ist, dass bestimmte Anlagen wie beispielsweise Pumpen dauerhaft in Betrieb sind und ein Ausfall zu vermeiden ist, hilft das Energiemanagementsystem dabei dies sicherzustellen. Zusätzlich lässt sich die Power Quality also die Versorgungsqualität des Stromversorgers kontrollieren und mögliche Probleme in der Spannungsqualität, beispielsweise Oberschwingungen, können aufgedeckt werden. Darüber hinaus lässt sich die Brandgefahr durch Überwachung der N-Leiterströme reduzieren.

    6. Höhere Datengenauigkeit

    Durch die kontinuierliche Erfassung der Energiedaten in hoher Auflösung besteht die Möglichkeit einer ausführlicheren Analyse gegenüber einer punktuellen manuellen Erfassung. Die Verfügbarkeit von hoch aufgelösten Daten über einen längeren Zeitraum macht es möglich aus den historischen Verbräuchen zu lernen und zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten. Zum Beispiel besteht die Möglichkeit auf der Grundlage historischer Daten den optimalen Wartungszeitpunkt einer Maschine zu bestimmen und dadurch potenzielle Stillstände in der Produktion zu minimieren.