Hier möchten wir unsere Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Messsystemen weitergeben. In dieser ersten Lektion vermitteln wir einen Überblick und helfen bei der Auswahl von Zählertypen in Industriebetrieben.
Hintergrund: Energiezähler dienen zur Erhebung elektrischer Größen. Meist geht es um die Erfassung geleisteter Arbeit bzw. bezogener oder „verbrauchter“ (Wirk-)Leistung. In Einzelfällen kann die Messung weiterer Werte wichtig sein, z.B. um die Netzqualität zu überprüfen. So wird bei einigen Modellen die Netzspannung, bei leistungsfähigeren Messgeräten auch Oberschwingungen, Total Harmonic Distortion, Flicker und weitere erfasst. In der Praxis ist zwischen auslesbaren und nichtauslesbaren Zählern sowie zwischen Zählerständen und Momentanwerten zu unterscheiden.
Unser Tipp: Selten notwendig!
Netzqualität-Messgeräte / Power Quality Analyzer (>800€)
Normale Multifunktionsmessgeräte (250-500€)
Unser Tipp: Diese Zählertypen sind unsere Empfehlung!
Unser Tipp: Selten günstiger!
Einfache Zähler (150-300€)
Analoge Zähler (~100€)
Unsere Empfehlung: Bitte nie!
Unsere Erfahrungen und Empfehlungen helfen Ihnen vielleicht bei Ihrer Entscheidung. Aus unserer Unterstützung bei der Erstellung von Messkonzepten, unseren Installationstätigkeiten und dem guten Austausch mit vielzähligen Kunden unterschiedlichen Gewerbes können wir folgende Empfehlung abgeben:
Tipp 1: Vermeiden Sie analoge Stromzähler.
Tipp 2: Wählen Sie Multifunktionsmessgeräte mit Kommunikationsschnittstelle (z.B. Modbus TCP) wenn Sie zukunftssicher sein wollen. Generell bieten diese die preiswerteste und umfassendste Lösung. Alle relevanten Daten werden erfasst und Momentanwerte können ausgelesen werden. Die Systeme sind mit umfangreichen Schnittstellen ausgestattet und bieten somit eine große Kompatibilität zu weiteren Datenerfassungssystemen. Hier sind Sie in 95% der Fälle auf der sicheren Seite.
Tipp 3: Power Quality Analyzer sind hingegen recht teuer und schlichtweg in den meisten Fällen nicht nötig. Ihr Einsatzbereich liegt alleine dort wo empfindliche Geräte angeschlossen werden die z.B. auf Flicker (kurzzeitige Spannungsschwankungen) allergisch reagieren oder wo Oberschwingungen hoher Harmonischer erfasst werden müssen.
Tipp 4: Achten Sie darauf, dass der Zähler ein standardisiertes Kommunikationsprotokoll unterstützt und nicht z.B. proprietär, also nicht kompatibel mit anderen Herstellern ist. Unsere Empfehlung geht zu Modbus TCP, da dies die Einführung eines Energiemanagementsystems enorm erleichtert.
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