22.11.2023 | CO2-Management Können Unternehmen wirklich Klimaneutralität erreichen?

Eine dringliche Frage

Der menschengemachte Klimawandel ist nicht nur in aller Munde, er ist auch seit einigen Jahren deutlich spürbar: immer häufigere oder extremere Wetterereignisse wie Waldbrände, Überschwemmungen durch Starkregen oder Dürreperioden haben schwerwiegende Folgen für das Leben unzähliger Menschen.  

In einer Zeit, in der die Begrenzung der Klimaerwärmung höchste Priorität hat, ist die Frage, ob Unternehmen wirklich klimaneutral werden können, dringend und relevant wie nie. Klimaneutralität ist ein Thema, das in den Broschüren der Corporate Social Responsibility glänzt, aber oft in der rauen Realität der Geschäftswelt verblasst.

 

Wann ist ein Unternehmen klimaneutral?

Zunächst einmal: Was bedeutet Klimaneutralität für ein Unternehmen? Im Kern geht es darum, die eigenen CO2-Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren und den verbleibenden Ausstoß durch verschiedene Maßnahmen zu kompensieren. Klingt einfach, oder? Theoretisch vielleicht, aber praktisch ist es ein Parcours, der mit komplexen Herausforderungen daherkommt.

Die größte Hürde ist oft die vollständige Transparenz und Genauigkeit bei der Emissionsmessung. Jedes Büro, jede Fabrik und jeder Transportweg muss berücksichtigt werden. Doch es geht nicht nur um die direkten Emissionen. Ein Unternehmen muss auch seine indirekten Emissionen, die sogenannten Scope 2 und 3 Emissionen, erfassen und in den Griff bekommen. Das bedeutet, die gesamte Lieferkette muss nachhaltig sein – eine Herkulesaufgabe in unserer globalisierten Welt.

 

Was hat es mit der Kompensation auf sich?

Es folgt der Aspekt der Kompensation. Hier betreten wir das Minenfeld der Kompensationsprojekte. Während einige Projekte, wie die Aufforstung oder die Unterstützung erneuerbarer Energien, zweifellos positive Auswirkungen haben, gibt es auch eine Schattenseite. Manche Kompensationsmaßnahmen sind wenig transparent und bieten mehr grüne Fassade als wirklichen Nutzen. Unternehmen, die sich nur über schnelle und einfache Kompensation ein grünes Image zulegen bzw. “kaufen” wollen, betreiben sogenanntes Greenwashing.

Aber es ist nicht alles düster. Es gibt Unternehmen, die ernsthafte, innovative Schritte in Richtung Klimaneutralität unternehmen. Durch den Einsatz neuester Technologien, die Umstrukturierung von Geschäftsprozessen und die konsequente Verfolgung einer nachhaltigen Agenda setzen sie neue Maßstäbe. Die Kompensation muss dabei der letzte aller umzusetzenden Schritte sein: nur Emissionen, die sich in keiner Form vermeiden lassen, werden kompensiert.  

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Transformationskonzept als Schlüssel zum nachhaltigen Geschäftsmodell

Das Transformationskonzept ist der Fahrplan für die Umsetzung der Klimastrategie. Es beinhaltet konkrete Maßnahmen, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten. Ein solches Konzept hilft Unternehmen, Nachhaltigkeit in ihr Kerngeschäft zu integrieren und zeigt auf, wie sie von einer nachhaltigeren Betriebsweise profitieren können.

 

Was braucht es für die Klimaneutralität von Unternehmen?

Die Frage ist also nicht, ob Unternehmen klimaneutral werden können, sondern vielmehr, wie ernst sie es damit meinen. Klimaneutralität erfordert mehr als nur Lippenbekenntnisse; sie verlangt tiefgreifende Veränderungen und echtes Engagement. Es ist ein Weg, der Mut, Innovation und echte Hingabe erfordert. Und vielleicht ist das die größte Frage von allen: Sind Unternehmen bereit, diesen Weg zu gehen?

 

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