Wie wird ein PCF berechnet?
Um den PCF verschiedener Produkte vergleichbar zu machen, muss vor der Bilanzierung eine Bezugsgröße, die sogenannte „funktionelle Einheit“ festgelegt werden, nach der alle späteren Quantifizierungen ausgerichtet werden.
Zusätzlich muss der sogenannte Referenzfluss definiert werden. Darunter versteht man die Menge eines Materials oder eines Produktes, die nötig ist, um den durch die funktionelle Einheit festgelegten Nutzen erbringen zu können.
Mit Hilfe eines sogenannten Systemfließbilds lässt sich das zu bilanzierende Produktsystem inklusive zugehöriger Einflüsse graphisch darstellen. Durch Kästchen werden alle Prozessmodule dargestellt, die zum Lebenszyklus des jeweiligen Produktes gehören. Durch Pfeile werden die einzelnen Module entsprechend ihrer In- und Outputflüsse verbunden.
Mit der Festlegung der Systemgrenzen wird definiert, welche Produktlebensphasen bei der Bilanzierung berücksichtigt werden. Hierbei stellt sich vor allem die Frage, ob die Distribution, Nutzung und Entsorgung eines Produktes miteingeschlossen oder vernachlässigt werden sollen. Bilanziert man alle Lebensphasen einschließlich der Distribution, Nutzung und Entsorgung, so verfolgt man den sogenannten „Cradle-to-Grave“-Ansatz. Dieser Ansatz wird typischerweise für Endkonsumentenprodukte verfolgt. Im Gegensatz dazu werden Industrieprodukte häufig nur nach dem sogenannten „Cradle-to-Gate“-Ansatz bilanziert, also nur bis an die Grenze des eigenen Werktors. Begründet ist dieses Vorgehen darin, dass oft nicht genau nachvollzogen werden kann, welche weiteren Prozesse das jeweilige Produkt im Anschluss durchlaufen wird.