Durch Identifikation von flexiblen Verbrauchern im Unternehmen und deren präziser Parametrierung im Lastmanagement-System kann das volle Potenzial zur Lastspitzenreduktion ausgeschöpft werden. Flexible Verbraucher können sowohl unabhängig von der Produktion, wie etwa Ladesäulen, als auch peripher zur Produktion, wie z. B. Kälteanlagen, platziert sein. Unter Berücksichtigung der produktionsseitigen Rahmenbedingungen und durch die Aufschlüsselung energietechnischer Zusammenhänge können häufig umfangreiche flexible Verbraucher identifiziert und im Lastmanagement integriert werden. Eine genaue Parametrierung stellt sicher, dass diese Verbraucher in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, ohne dass andere Prozesse, wie die Produktion, beeinträchtigt werden.
Flexible Verbraucher sind Anlagen und Geräte, deren Energieverbrauch zeitlich variabel gesteuert werden kann, ohne die betrieblichen Abläufe zu stören. Die Anpassungsfähigkeit dieser Verbraucher macht sie zu idealen Kandidaten für Maßnahmen zur Reduzierung der Spitzenlast und zur Optimierung des gesamten Energieverbrauchs.
Beispiele für flexible Verbraucher:
Abb. 1: Identifizierung von flexiblen Verbrauchern
Es gibt wichtige Kriterien bei der Identifizierung von flexiblen Verbrauchern. Zum einen sollten die gewählten Anlagen nicht zeitkritisch in Produktionsprozesse eingebunden sein, wie es bei Maschinen innerhalb der Produktionslinien der Fall ist. Stattdessen werden üblicherweise Anlagen aus peripheren Prozessen gewählt. Zum anderen ist eine relevante Leistungsaufnahme ebenfalls von Vorteil, wobei auch das Lastmanagement vieler kleinerer Verbraucher zielführend sein kann. Diese Kriterien können auf verschiedenste Verbraucher zutreffen, weshalb die Identifizierung stets ein individuell betriebsabhängiger Prozess ist.
Mithilfe unseres 4-Schritte-Plans konnten wir bei unserem Kunden aus der Metallverarbeitungsbranche die in den Waschstraßen platzierten Heizstäbe als flexible Verbraucher identifizieren. Diese Heizstäbe erhitzen Wasser in Wärmespeichern, das später als Prozesswasser eingesetzt wird (siehe Abbildung).
Abb. 2: Use-Case: Abschaltung von Heizstäben für Peak Shaving
Durch die Definition der verbraucherspezifischen Parameter konnten wir das zulässige Abregelungsverhalten für das Lastmanagement präzise festlegen. So wird sichergestellt, dass selbst bei starker Abregelung stets ausreichend Prozesswärme zur Verfügung steht.
Abb. 3: Schematische Darstellung von Peak Shaving zur Reduzierung der Spitzenlast
Der ENIT act arbeitet kontinuierlich und unbemerkt daran, Lastspitzen zu reduzieren. Für den Kunden hat sich dadurch etwas Entscheidendes verändert: eine bessere Planbarkeit durch erhöhte Transparenz im Verbrauch und deutlich gesenkte Kosten in der Stromrechnung.