A bis Z des CO2-Managements

    Im Bereich des CO2-Managements gibt es viele verschiedene Abkürzungen und Fachbegriffe. Die wichtigsten Ausdrücke haben wir hier für Sie zusammengestellt, damit Sie nicht stundenlang im Lexikon oder im World Wide Web recherchieren müssen. Kurz und knapp erklären wir, was dahintersteckt.

    Wenn Sie Fragen haben oder auf der Suche nach Lösungen für Ihre Herausforderungen sind, dann kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular. Unsere Expert*innen beraten Sie gerne!  

    Und falls Ihnen weitere Abkürzungen oder Begriffe einfallen, die hier fehlen, dann kontaktieren Sie uns bitte ebenfalls! 

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    • Die Abkürzung BAFA steht für Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. 
    • Das BAFA fördert diverse Maßnahmen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Im Bereich Energie liegt der Fokus insbesondere auf der Förderung von Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Energiemanagement. 
    • Viele Komponenten des Energie- und Lastmanagements (Modul 3 des Bereichs "Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft") sowie Transformationskonzepte (Modul 5) werden von der BAFA gefördert. Das gilt auch für das Energiemonitoring mit dem ENIT Agent und unsere Leistungen für Ihr Transformationskonzept
    • CBAM steht für „Carbon Border Adjustment Mechanism“ und stellt ein CO2-Grenzausgleichssystem dar. Dadurch soll einer Verschiebung des CO2-Emissionsaustoßes in Nicht EU-Länder (Carbon Leakage) mit geringeren CO2-Standards entgegengewirkt werden. Seit Oktober 2023 befindet sich CBAM in einer Übergangsphase, in der Unternehmen sich auf umfassendere Verpflichtungen bis zum Jahr 2034 vorbereiten müssen.
    • Weitere Informationen zu Ihrer Unterstützung finden Sie auf unserer Wissensseite zum CBAM.
    • Die Abkürzung CCF steht für Corporate Carbon Footprint (auf Deutsch: Unternehmens-CO2-Bilanz) und bezeichnet eine Methode, um den Gesamtausstoß von Treibhausgasemissionen (THG) eines Unternehmens zu quantifizieren. Dies umfasst die THG-Emissionen aus allen Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich der direkten Emissionen aus Brennstoffen und der indirekten Emissionen aus der Energieversorgung sowie in der Wertschöpfung vor- und nachgelagerte Aktivitäten.
    • Für den Corporate Carbon Footprint gibt es verschiedene rechtliche Vorschriften und internationale Standards, wobei ENIT den Vorgaben des GHG-Protocols folgt.  
    • Der Corporate Carbon Footprint kann als Grundlage für die Klimastrategie Ihres Unternehmens dienen und kann im Rahmen eines Transformationskonzepts auch vom BAFA gefördert werden. Daneben gibt es den Product Carbon Footprint (PCF), der sich auf den CO2-Fußabdruck eines Produktes oder einer Dienstleistung bezieht. 
    • Die Abkürzung CDP steht für Carbon Disclosure Project.
    • Das Carbon Disclosure Project ist eine Non-Profit-Organisation, die Unternehmen und auch Kommunen dazu anhält, ihre Umweltdaten zu veröffentlichen und Klimastrategien umzusetzen. Das CDP sammelt und veröffentlicht diese Daten zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und Reduktionszielen, die wiederum von Investor*innen und Entscheidungsträger*innen genutzt werden. 
    • Kohlendioxid ist eines der Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und in einer CO2-Bilanz erfasst werden. 
    • Es handelt sich dabei um ein farbloses, geruchloses Gas, bestehend aus einem Kohlenstoffatom und zwei Sauerstoffatomen. Neben der Entstehung bei natürlichen Prozessen ist es ein weit verbreitetes Produkt fossiler Verbrennung und anderer industrieller Prozesse. Dadurch wird es in großen Mengen in die Atmosphäre freigesetzt und verweilt dort relativ lange. Um einen einheitlichen Bewertungsmaßstab zu erhalten, werden andere Treibhausgase, bzw. alle Emissionen in CO2-Äquivalenten (CO2e) berechnet. 

    Methan ist eines der Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und (in CO2-Äquivalenten) in einer CO2-Bilanz erfasst werden. 

    Es gibt zwei Varianten der Ausführung eines Product Carbon Footprints, Cradle-to-gate und Cradle-to-grave. Bei Ersterem werden nur die Emissionen bilanziert, die "bis zum eigenen Werkstor" anfallen. Das schließt nur die ersten beiden Lebensphasen (Rohstoffe, Produktion) mit ein.  

    Allumfassender ist die Cradle-to-grave-Bilanzierung. Hier werden auch die Emissionen aus Distribution und Nutzung sowie Entsorgung des Produktes mit bilanziert. 

    • Die Abkürzung CSRD steht für Corporate Sustainability Reporting Directive. Diese Richtlinie der EU verpflichtet Unternehmen, ihre Berichterstattung um relevante ESG-Kriterien zu erweitern. Kurz gesagt: Die CSRD legt fest, WAS berichtet werden muss. 
    • Um diese Abkürzung zu verstehen, sollten zuerst die Erklärungen zu European Green Deal, ESRS und ESG gelesen werden. Sehr hilfreich ist auch unser Erklärvideo auf YouTube

    Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) ist ein Gremium, welches die EU-Kommission bei den Prozessen und Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und der ESG-Kriterien berät und unterstützt. Von diesem Gremium wurden nun Standards ausgearbeitet, wie die geforderten Informationen zu berichten sind. 

    • Die ESG-Kriterien sind Vorgaben der EU, die dem European Green Deal entstammen. 
    • Sie setzen Standards in den Bereichen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Jeder dieser Bereiche enthält weitere Vorgaben und Richtlinien. 
    • Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) schreiben vor, wie die Anforderungen aus dem European Green Deal berichtet werden müssen. Auch sie gliedern sich in die Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.  
    • Der Standard ESRS E1, der erste von fünf klimaspezifischen Standards unter dem Titel "Climate Change", beinhaltet neun Angabepflichten (E1-1 bis E1-9), die unabhängig von einer besonderen Wesentlichkeitsprüfung berichtet werden müssen. Heißt, dieser Standard ist  anders als andere Teile der CSRD Pflicht für (fast) alle Unternehmen! In den ESRS E1-1 bis E1-9 sind letztendlich die drei großen Schritte zur Klimaneutralität verpackt: Bei der Bilanzierung angefangen, über die Aufstellung von messbaren Zielen bis hin zur Erarbeitung und Umsetzung eines Maßnahmenplans. 
    • Kurz gesagt: Die ESRS bestimmt, WIE berichtet werden muss. Mehr Informationen finden Sie hier.

    Mit dem European Green Deal hat sich die europäische Union einen umfassenden Plan zurechtgelegt, wie sie den EU-Raum zum ersten klimaneutralen Kontinent machen will. Ganz entscheidend ist dabei die EU-Taxonomie und die CSRD, die vielen Unternehmen bereits bekannt ist. Die darin enthaltenden ESG-Kriterien setzen Standards in verschiedenen Bereichen und jeder dieser Bereiche enthält weitere Vorgaben und Richtlinien.  

    Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) sind Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und (in CO2-Äquivalenten) in einer CO2-Bilanz erfasst werden. 

    • Die Abkürzung GHG steht für Greenhouse gas. Das Greenhouse Gas Protocol ist ein vom "World Resources Institute" (WRI) und dem "World Business Council für Sustainable Development" (WBCSD) entwickelter Standard für die Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Dieser Standard ist international anerkannt und wird auch von ENIT als Grundlage für die angebotenen Lösungen genutzt.  
    • Das GHG-Protokoll umfasst mehrere Richtlinien und Standards, die unter anderem Anleitungen zum PCF, zum CCF, sowie zu Scope 1, 2 und 3 bieten. 
    • Nico vom ENIT-Team fasst alle wichtigen Informationen zum GHG-Protokoll in diesem Video zusammen. 

    Die Abkürzung GWP steht für Global Warming Potential und gibt an, wie viel Wärme ein Treibhausgas im Vergleich zu CO2 über einen bestimmten Zeitraum (meist 100 Jahre) in der Atmosphäre einfängt. Mithilfe des GWP werden Gase in CO2-Äquivalente umgerechnet und so wird die Wirkung der einzelnen Gase auf unser Klima vergleichbar gemacht. 

    Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) sind Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und (in CO2-Äquivalenten) in einer CO2-Bilanz erfasst werden.

    • Die Abkürzung IEEKN steht für Initiative "Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke". 
    • Wichtig für Unternehmen hinsichtlich einer Klimastrategie bzw. eines Transformationskonzeptes: Bei Unternehmen, welche in einem Netzwerk dieser Initiative angemeldet sind und sich aktiv beteiligen, erhöht sich die Fördersumme des BAFA um 10% und der Maximalbetrag auf 80 000 Euro. 

    Die ISO 14040 ist ein Teil der ISO 14000-Normenreihe für Umweltmanagement. Sie legt sowohl die Prinzipien als auch den Rahmen für das Life Cycle Assessment (LCA) fest. Anforderungen und Leitlinien für die Durchführung einer Lebenszyklusanalyse sind der Hauptinhalt der ISO 14040. 

    Die ISO 14044 ist ein Teil der ISO 14000-Normenreihe für Umweltmanagement und ergänzt die ISO 14040 mit spezifischen Anforderungen und Leitlinien, sowie Anweisungen zur Berichterstattung über ein LCA. Diese beiden ISO Standards bilden zusammen einen umfassenden Leitfaden zum LCA – ein Schlüsselwerkzeug im Umweltmanagement. 

    • Die ISO 14064-1 ist Teil der dreiteiligen Normenreihe ISO 14064, die sich mit Treibhausgasen befasst. Bei dieser Norm geht es speziell um Anforderungen und Leitlinien für die Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und –Reduzierungen auf Organisationsebene.  
    • Es handelt sich hierbei also um einen wichtigen Standard für das CO2-Management in Unternehmen.  
    • Die ISO 14067 ist ein internationaler Standard, in dem es um den PCF geht.  
    • Wenn Du nicht weißt, was ein PCF ist, dann scrolle am besten direkt ein Stück nach unten und lies die Erklärung. 

    Das Kyoto-Protokoll ist ein internationales Abkommen, das im Dezember 1997 in Japan verabschiedet und im Februar 2005 in Kraft getreten ist. Es wurde unter der Führung der Vereinten Nationen ausgehandelt und zielt darauf ab, die globale Erwärmung zu begrenzen, indem es die Treibhausgasemissionen in den Unterzeichnerländern reduziert.  

    Die Abkürzung LCA steht für Life Cycle Assessment (auf Deutsch: Lebenszyklusanalyse). Dies ist eine sehr umfassende Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Dabei werden alle Aspekte von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling mit einbezogen. 

    Die Abkürzung LkSG steht für Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Ein deutsches Gesetz von 2021, das darauf abzielt, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in globalen Lieferketten zu verhindern oder zu minimieren. Es wird auch als das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ bezeichnet.  

    Distickstoffoxid (N2O) ist eines der Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und (in CO2-Äquivalenten) in einer CO2-Bilanz erfasst werden.

    Die Abkürzung PCF steht für Product Carbon Footprint (auf Deutsch: Produkt CO2-Fußabdruck). Es handelt sich dabei um eine CO2-Bilanz, die alle Emissionen umfasst, die im Lebenszyklus eines spezifischen Produktes ausgestoßen werden. Dabei ist sie von der Unternehmens-CO2-Bilanz (dem CCF), zu unterscheiden. Der PCF umfasst alle direkten, sowie indirekten Emissionen, die von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung mit dem Produkt verbunden sind und soll als Messgröße dienen, um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen Produkten herzustellen. Zusätzlich kann der PCF auch zur Prozessoptimierung genutzt werden. 

    Innerhalb des GHG-Protokolls gibt es den Product Life Cycle Accounting and Reporting Standard, welcher den Rahmen eines PCF vorgibt. 

    • Die Abkürzung SBTi steht für Science Based Targets initiative, eine globale Kollaboration zwischen dem CDP, dem United Nations Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Die Initiative wurde mit dem Ziel gegründet, Unternehmen dabei zu unterstützen, sich für die Reduzierung von Emissionen wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen. Diese sollen an den Anforderungen des Pariser Abkommens orientiert sein: die globalen THG-Emissionen reduzieren und die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzen, um die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden. 
    • Neben den wissenschaftlich fundierten Zielen bietet die SBTi auch Hilfestellungen zu Methoden und Ressourcen, zur Validierung von Zielen sowie zu Transparenz und Rechenschaftspflicht. Indem die SBTi weltweit mit Unternehmen zusammenarbeitet, werden Best Practices hinsichtlich effizienter Strategien zur Emissionsreduktion gefördert und verbreitet. 

    Mit den sogenannten Scopes wird der Umfang einer CO2-Bilanz festgelegt. Bei Scopes handelt es sich um unterschiedliche Emissionskategorien, so zeigt Scope 1 die direkten Emissionen, Scope 2 die energiebezogenen Emissionen und Scope 3 die indirekten, der Wertschöpfung des Unternehmens vor- und nachgelagerten Emissionen auf. Wo genau die Grenzen liegen und wie eine sinnvolle Absteckung möglich ist, wird von Fall zu Fall in Form einer Wesentlichkeitsanalyse entschieden. 

    Die Abkürzung SDG steht für Sustainable Development Goals (auf Deutsch: Nachhaltige Entwicklungsziele). Dabei handelt es sich um 17 große Ziele, die im September 2015 als Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurden. Die Ziele streben im Allgemeinen Frieden und Wohlstand für die Menschheit, Schutz für den Planeten und ein Ende der Armut an, indem sie zu daran ausgerichtetem Handeln aufrufen. 

    Schwefelhexafluorid (SF6) ist eines der Treibhausgase, die zur globalen Erwärmung beitragen und (in CO2-Äquivalenten) in einer CO2-Bilanz erfasst werden. 

    Die Abkürzung THG steht für Treibhausgas oder Treibhausgase. Dabei handelt es sich um Gase, die zur globalen Erwärmung beitragen, indem sie sich in der Erdatmosphäre ansammeln und dort Wärme bzw. Infrarotstrahlung teilweise absorbieren und teilweise zurückstrahlen. Der Treibhauseffekt ist ein natürlicher und auch notwendiger Prozess, jedoch wird er problematisch, wenn die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten erhöht wird. Dadurch wird das Klimasystem erwärmt, was viele Umweltauswirkungen zur Folge hat, die wiederum vermehrt extreme Katastrophen und gesellschaftliche Krisen nach sich ziehen. 

    Unter einem Transformationskonzept oder einer Klimastrategie versteht man einen Maßnahmenplan, der zur Erreichung von Klimaneutralität für ein Unternehmen aufgestellt wird. 

    Weitere Informationen

    Wenn Sie weitere, tiefer gehende Informationen zu diesen Begriffen und Themen suchen, dann empfehlen wir Ihnen sehr, sich weitere Seiten unter dem Menüpunkt "Wissen" und unseren YouTube-Kanal anzuschauen.

    Zudem bieten wir regelmäßig Webinare zu diversen Inhalten im Bereich CO2-Management an.